Berufs­unfähig­keitsversicherung
Wichtige Absicherung oder unnötige Ausgabe?

Machen wir es kurz!

Eine Berufs­unfähig­keitsversicherung ist immer dann sinnvoll, wenn Du ohne Dein monatliches Gehalt Deine Ausgaben und Sparziele nicht mehr decken und erreichen kannst. Solltest Du nicht auf die Einkünfte oder auf Dein Gehalt angewiesen sein oder Du bist mit einer staatlichen Grundsicherung zufrieden, dann kann eine Berufs­unfähig­keitsversicherung für Dich vielleicht nicht sinnvoll sein.

Einstieg in das Thema

Beim Verlust Deiner Arbeitskraft entfällt mit einiger Verzögerung auch Dein Gehalt. Meist zahlt der Arbeitgeber Dir noch min. 43 Tage Dein Gehalt, danach gibt es für einige Zeit ein Krankengeld Deiner Kranken­ver­si­che­rung. Sobald aber das böse Wort „berufsunfähig“ oder der Satz „voraussichtlich auf Dauer nicht mehr in der Lage den Beruf auszuüben“ fällt, dann sind wir im Bereich der Berufs- oder Erwerbunfähigkeit.


Ausführlich und Transparent

 

Was leistet der Staat für mich?

Als Angestellter bist Du zumeist Pflichtmitglied in der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese hat neben der Aufgabe Dir später eine Altersrente zu zahlen, auch die Hoheit über die Erwerbsminderungsrente im Falle einer andauernden Krankheit oder eines Unfalls. Jedoch gibt es hier ein paar Fallstricke, denn die gesetzliche Rentenversicherung zahlt erst, wenn Du erwerbsunfähig bist.

Was ist die gesetzliche Erwerbsunfähigkeit

Wenn Du nach der gesetzlichen Definition voll erwerbsunfähig bist, dann kannst Du keiner Arbeit auf dem Arbeitsmarkt mehr nachgehen. Hier liegt auch der erste Fallstrick, denn der Staat darf Dich auf den sogenannten offenen Arbeitsmarkt verweisen. Das bedeutet es wird geprüft, ob Du mit Deiner Einschränkung durch die Erkrankung nicht noch einem anderen Beruf nachgehen kannst. Wenn das zutrifft, dann erhältst Du keine staatliche Rente, sondern bist in der Pflicht wieder Arbeit zu finden. Hierbei gibt es interessante Entscheidungen der gesetzlichen Rentenversicherung, welche nicht selten vor Gericht landen. Dadurch dauert eine abschließende Entscheidung jedoch sehr lange und belastet nicht nur Deine etwaigen Rücklagen, sondern auch Deine Gesundheit.

Wenn die gesetzliche Rentenversicherung dann die volle Erwerbsminderungsrente anerkennt, dann erhältst Du max. 34 % Deines letzten Bruttogehalts.


Was macht eine private Absicherung anders?

Eine private Berufs­unfähig­keit, und wir reden jetzt nur von den ordentlichen Lösungen am Markt, leistet wenn Du Deinen zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben kannst. Die private Berufs­unfähig­keit kann genau auf Deinen Bedarf abgestimmt werden und ersetzt Dir den Einkommensverlust, damit Du weiterhin ein auskömmliches und selbstbestimmtes Leben führen kannst. Das Gerücht, dass die Versicherungsgesellschaften die Leistung verweigern, ist belegter Unsinn. Im Jahr 2019/2020 haben ca. 80 % aller Kunden die beantragte Leistung erhalten. Wenn eine Leistung nicht ausgeschüttet wurde, dann wurde zumeist beim Abschluss eine falsche Angabe gemacht oder es gab berechtigte Zweifel, dass der Kunde wirklich krank war. Natürlich gibt es auch immer einige ehrliche Kunden mit Problemen, daher gibt es ein paar Tipps von uns, damit Du nicht dazu gehörst.

Was gibt es denn generell für mich zu beachten?

Bei der Absicherung einer Berufs­unfähig­keit, solltest Du Dir einen Spezialisten suchen. Nicht jeder Versicherungsfachmann ist sattelfest in diesem Thema. Leider hält es einige Kollegen nicht davon ab, hier Produkte zu vermitteln. Wenn Du die nachfolgenden Tipps beachtest, dann kannst Du aber schnell erkennen, ob Dein Versicherungsfachmann auch ein Experte ist. Natürlich kannst Du Dich aber auch gerne direkt an uns wenden😉.

Achte darauf, dass Dein Berufsbild richtig berücksichtigt wird.

Es gibt bei der Vielzahl der Versicherungsgesellschaften noch mehr Definitionen verschiedener Berufsbilder. Wenn wir für Dich die verschiedenen Gesellschaften ver­gleichen, dann prüfen wir bei jeder Gesellschaft, ob Dein Berufsbild von der Versicherung abgebildet wird. Das bedeutet, bei über 30 Gesellschaften Listen durchzusehen und zu prüfen. Wenn Du das selbst machen willst, dann ist der Aufwand ohne unsere speziellen Softwarelösungen sicher eine Sache von mehreren Wochen.

Achte darauf, dass Deine Lebenswelt abgebildet wird.

Du gehst gerne zum Klettern in die Steilwand oder bist nebenher bei der freiwilligen Feuerwehr?
Dann solltest Du diese Hobbys bei der Auswahl Deiner Absicherung berücksichtigen. Einige Versicherungen haben hier Auflagen und wollen es genau wissen.

Achte auf die Höhe der Absicherung!

Versichere nur so viel wie Du brauchst und halte dadurch den Beitrag gering. Jedoch gilt, eine Absicherung unter Deinem Mindestbedarf ist nicht sinnvoll. Ggf. musst Du auch Beiträge von Krankenkassen und Rentenversicherungen in Deine Berechnung mit einbeziehen, ansonsten reicht die Absicherung im Falle einer Berufs­unfähig­keit vielleicht nicht.

Achte auf flexible Produkte!

Die heutigen Versicherungsprodukte bieten Nachversicherungsgarantien, Wiedereingliederungshilfen und viele weitere gute und teilweise unsinnige Bausteine. Ein flexibles Produkt ist jedoch wichtig, da die Absicherung ja Dein ganzes Berufsleben lang zu Dir passen soll.

Achte auf die Wahl einer finanziell starken Gesellschaft mit einem kundenfreundlichen Kleingedruckten im Versicherungsbedingungswerk.

Nicht jede Versicherungsgesellschaft hat ein gutes Rücklagenkonto. Daher such Dir eine Gesellschaft mit einer guten sogenannten Solvenz Quote aus. Damit stellst Du sicher, dass die Gesellschaft auch das nötige Geld hat, um Deinen Leistungsfall zu bezahlen. Dabei spielt auch der Brutto- und Nettobeitrag eine Rolle.


Was ist denn dieses Brutto und Netto?

Bei der Kalkulation der Beiträge, errechnet die Versicherungsgesellschaft immer einen Brutto- oder Kalkulationsbeitrag und einen Netto- oder Zahlbeitrag. Versicherungen haben unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, während der Laufzeit den Nettobeitrag bis zum Bruttobeitrag anzuheben. Das kann für Deine Kalkulation einen hohen Mehrbeitrag bedeuten. Daher achte direkt darauf, dass die Differenz zwischen Brutto und Netto nicht zu groß ist. Hier sagt man, dass der Spread bei max. 50-60 % liegen sollte. Besser ist es noch, wenn die Gesellschaft auf ein Anpassungsrecht verzichtet.

Ganz wichtig ist, dass eine Existenzschutzlösung häufig mehr ist als eine Berufs­unfähig­keitsversicherung. Auch das Krankentagegeld, die Arbeitsunfähigkeitsabsicherung und sogar die spätere Rentenabsicherung gilt es zu beachten. Diese Absicherungen spielen alle zusammen und müssen abgestimmt sein. Denn nur wenn Dein Sicherheitsnetz an allen Pfosten verknotet ist, bietet es auch den gewünschten Schutz.


Das wichtigste in kurzen Worten

  • Die staatliche Leistung ist schwer zu erhalten und stellt nur eine Grundsicherung dar
  • Bei der privaten Berufs­unfähig­keit beachte auch die Absicherung von Krankentagegeldern
  • Achte auf die Differenz zwischen Brutto- und Nettobeiträgen
  • Sichere immer eine ausreichende Monatsrente ab
  • Achte auf flexible Produkte

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